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Reisebericht
Kaudom Game Park
Die Sonne ist doch schon untergegangen, als wir im Camp eintreffen. In der Dämmerung fahren wir zunächst zum nahe gelegenen Wasserloch. Wir haben im Camp erfahren, dass dort am Tag zuvor neben einer Herde Elefanten sogar ein Leopard gesichtet worden ist. Diesmal haben wir tatsächlich Glück - die Herde Elefanten kommt auch diesen Abend wieder zum Wasserloch. Leider ist es schon sehr dunkel, sodass man von den Elefanten nicht mehr sehr viel sieht. Deshalb schnell zurück ins Camp und aufbauen. Viele Plätze sind nicht mehr frei. Der Campingplatz bietet warme Duschen. Er ist nicht eingezäunt und ist umgeben von Wald. Die Warnschilder warnen vor nachts im Camp herumstreunenden Löwen, Hyäenen und Elefanten. Wir beschliessen deshalb an diesem Abend ein extra großes Feuer zu machen.
Das Wasserloch an dem wir am vergangenen Abend die Elefanten gesehen haben ist nun wieder leer. Einzig ein einsamer Schakal sieht nach dem Recht. Die Wege im Kaudom Game Park sind sehr tiefsandig. Ohne Allradantrieb ist hier kein Vorankommen mehr möglich. Unsere Route führt im Zickzack Kurs entlang der Wasserlöcher durch den Park. Die Hides im Kaudom Park sind sehr schön gestaltet und gut in Schuss. Die Tiere sind sehr scheu und ergreifen sofort die Flucht vor den herannahenden Autos. Aus mittelgroßer Distanz erspähen wir an diesem Tag einige Antilopen und Giraffen.
Kurze Zeit nachdem wir ein leeres Wasserloch verlassen haben und keiner mit dieser Begegnung rechnet, kommt uns auf dem Fahrweg ein einsamer Elefantenbulle entgegen. Er ist wenig erfreut uns zu sehen und macht uns mit aufgestellten Ohren deutlich, dass wir ihm besser nicht näher kommen sollten. Haiko und Alex, die zu diesem Zeitpunkt auf dem Autodach sitzen, sind sichtlich erleichtert, als der Elefant einen Weg im großen Bogen um die Autos einschlägt und zucken nocheinmal zusammen, als der Bulle doch nochmal unvermittelt seinen Kurs ändert und ein Paar Schritte näher kommt.
Das interessanteste Wasserloch an diesem Tag ist Leeupan. Als wir ankommen sind ein riesiger Elefantenbulle und eine Elefantenkuh zu sehen, die dort ihren Durst stillen. Nach einer Weile scheinen die beiden den Rückweg in den Busch anzutreten und wir gehen auch schon zurück zu den Autos. Plötzlich kommt aus dem Busch eine Herde mit über 20 Tieren getrampelt und stürmt trompetend auf das Wasserloch zu. Es sind auch Jungtiere dabei, die bis über beide Ohren im trüben Wasser verschwinden. Es wir ausgiebig geduscht, geplanscht, gespritzt, gebadet und getrunken. Das ganze Schauspiel dauert nicht länger als 10 Minuten. Dann verschwindet die ganze Herde so schnell, wie sie gekommen war wieder im Busch - und zurück bleibt ein leeres Wasserloch.
In der Abenddämmerung erreichen wir das Camp Kaudom. Die Wasserinstallationen sind hier wie im Camp Sikereti elefantensicher unterirdisch installiert. Nach Anmeldung im Office wird der zum Stellplatz gehörende Wasserhahn in den Boden geschraubt. Der Platz ist sehr schön angelegt und verfügt auch über ein nahe gelegenes Wasserloch. Diejenigen, die an diesem Abend noch die Lust haben, ein weiteres Wasserloch anzusehen werden belohnt. Gegen das Licht der Abenddämmerung kommen über die weite Ebene 6 Elefanten und ziehen dabei eine Staubfahne hinter sich her. Ein eindrucksvolles Bild! Manche Leute sind lieber mittendrin, statt nur dabei und haben ihr Auto direkt am Wasserloch geparkt. Das ist nicht ungefährlich - geht heute abend aber gut aus. Mehr dazu im Fotobericht Elefanten im Kaudom Park
Am nächsten morgen sind eine Reihe von wild umher rennenden Gnus am Wasserloch. Nach einer kurzen Unterhaltung mit dem Parkwärter, der gerne zur Fussball WM nach Deutschland kommen würde, verlassen wir den Park in Richtung Norden. Der Fahrweg ist ein einziger Sandkasten. Laut anderen Berichten über dieses ca. 60km lange Teilstück muss man für die Strecke einen ganzen Tag einplanen, weil der Sand so tief ist, dass man nur mit Schrittgeschwindigkeit vorankommt und ständig Gefahr läuft sich einzugraben. Wir hatten wohl Glück mit der Beschaffenheit des Sandes. Mit wenig Luft in den Reifen wühlen wir uns im zweiten Gang des High Four mit ca. 25 km/h durch und haben das Teilstück nach weniger als 3 Stunden bewältigt. Bevor es wieder auf der Asphaltstraße weiter geht halten wir an um den Reifendruck wieder zu erhöhen. Eine Reihe von Kindern schaut aus einiger Entfernung interessiert zu. Sie freuen sich über die Abwechslung, tanzen zur Musik aus unserem CD-Player und sind überglücklich als, wir eine Runde Kekse verteilen.
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