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Reisebericht
Fahrt durchs Ovamboland
Das Ovamboland ist einer der am dichtesten besiedelten Gebiete Namibias. Entlang der Überland Straßen sieht man diverse Siedlungen im traditionellen Holzhüttenstil. Je näher man an Oshakati kommt, desto eher werden auch moderne Baumaterialen verwendet. Man hat das Gefühl, dass nahezu jedes zweite Gebäude als Bar benutzt wird. Handyshops und Frieseurläden gibt es auch viele.
Ralf muss uns leider früher verlassen. Er fliegt vom Ondangwa Airport zurück nach Windhoek. Der Flughafen ist nicht leicht zu finden. Wir sind zuerst dran vorbeigefahren. Von der Hauptstraße geht eine kleine Straße ab, die direkt bis vors Flughafengebäude führt. Ein einsamer Kofferkuli steht auf dem Parkplatz. Er hat wohl mal am Genfer Flughafen seinen Dienst getan. Für die Paar Meter über den nicht asphaltierten Parkplatz ins Gebäude braucht man sowas aber auch nicht wirklich.
Wir nutzen den Pick'n'Pay Supermarkt in Ondangwa um unsere Vorräte nochmal richtig aufzustocken. Man fällt im Supermarkt doch schon etwas auf, wenn man die Bierdosen palettenweise herausträgt. Wir haben es tatsächlich geschafft den kompletten Bestand an Windhoek Draught wegzukaufen. Der durchschnittliche Einkauf der anderen Kunden fällt deutlich kleiner aus.
Es fällt auf, dass die Temperaturen hier im Norden besonders abends viel angenehmer sind. Typisch für diese Region sind die Makalani-Palmen, die eine super Kulisse für die untergehende Sonne bilden.
Die Nacht verbringen wir in der Ongozi Guest Lodge. Zunächst gibt es einige Missverständnisse, weil die Eignerin mit dem Hotelgutschein nichts anzufangen weiss. Nach zähem erklären glaubt Sie uns dann aber doch, dass wir sie nicht veräppeln wollen. Wir fragen uns, wer wohl die Idee hatte diese Lodge an dieser Stelle zu bauen. In den Räumen riecht es stark nach Mottenkugeln. Spinnen im Zimmer gibt es auch. Die Möbel sind von der allerbilligsten Qualität. Das Bad ist wohl schon jahrelang nicht mehr gereinigt worden. Zwischen Wand und Badewanne klafft ein Spalt, in dem ein großer Teil des herabfliessenden Duschwassers verschwindet um dann einen Teil des Badezimmers überflutet. Im Waschbeckensieb sind neben einer Auswahl an Haaren auch noch andere undefinierbare, glitschige Dinge. Am besten nicht weiter darüber nachdenken...
Die Eignerin bietet uns an etwas zu essen zu machen. Eine gute Idee - es ist schon spät und wir haben richtig Hunger. Zunächst bekommen wir einen 2-Liter Tetrapack mit Pfirschichsaft auf den Tisch gestellt. Gläser dazu gibt es nur auf Anfrage. Dann wird das Essen serviert. Eine kleine Mikrowellenschüssel mit Reis, eine kleine Schüssel mit Erbsen und abgezählte 7 Stückcken Hühnchen. Auf die Frage nach Nachschlag bekommen wir nur verstörte Blicke. Das Frühstück am nächsten Tag ist noch besser. Es gibt abgezählte 7 Scheiben Toast. Eine Dose Marmelade wurde auf einen Teller gestürzt. In einem Schälchen liegt gemahlener Kaffee. Heisses Wasser gibt es auch. Aber ohne Filter bringt das zumindest für den europäischen Geschmack recht wenig. In einer weiteren Schale liegen noch ein Paar Kekse, deren ranziger Geschmack darauf hindeutet, dass das Mindesthaltbarkeitsdatum sicherlich schon vor einer ganzen Weile abgelaufen ist. Wir erinnern uns an die Worte von Horst aus der Ndhovu Lodge über die Fähigkeit des "schwarzen Mannes" zu Wirtschaften und lassen es gut sein.
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